Dem Wort entlang ...

Dem Wort entlang …
entstehen die kalligrafischen Arbeiten von Wolfgang Kern zu dem Gedicht “Der Neckar” von F. Hölderlin, begleitet durch die Klanginstallation von Gerhard Kern mit Musik von Tobias Hagedorn.

Schreiben ist Bewegung. Die Schwünge und Richtungswechsel der schreibenden Hand über die Arbeitsfläche hinweg lassen Muster entstehen, zeitlich und räumlich. Diese Dynamik wird von Lichtschranken aufgenommen und in Klänge transformiert. Gleichzeitig wird das bewegte Bild der schreibenden Hand des Kalligraphen über Video aufgezeichnet und in Echtzeit den Besuchern präsentiert.
So entsteht ein Wort-Schrift-Klang-Bild-Ereignis, das den anfänglich gesprochenen Text in die verschiedenen Ebenen transformiert und ihn dadurch im Augenblick des Entstehens den verschiedenen Sinne zugänglich macht.
Klange sind flüchtig, auch das Videobild erlischt und es bleibt final die künstlerische kalligrafische Arbeit.

Quelle: Begleittext zu Installation

Wort wird in Klang umgewandelt
Das Kalligraphiepult mit dem InfrarotSensoren
Hölderlin Text
Der Kalligraph
Atelier Wolfgang Kern
Heulschlauchrotoren

Die Installation

Die Instrumente/Klangskulpturen folgen in ihrer Unterschiedlichkeit einem gemeinsamen Konzept. Es handelt sich durchweg um natürliche Klangerzeugung – im konkreten Fall klingende Stabe, Röhren, Heulschläuche – die elektronisch gesteuert sind und in dieser Installation durch Lichtschranken ausgelöst werden.
Das technische Konzept: die Kontaktimpulse der Lichtschranken werden in MIDI-Signale umgewandelt, die in einen Laptop eingespeist werden und dort über ein spezielle Software MIDI-Sequenzen auslösen. Über Funk gelangen diese MIDI-Daten an die Klangskulpturen und steuern dort die Stellmagnete, die für die Anschläge zuständig sind. Bei den 3 Rotoren regeln die MIDI-Signale die Drehzahl der Antriebsmotoren.

Das musikalische Konzept dieser Installation sieht vor, dass die Beziehung zwischen Auslöser (Lichtschrankenkontakt) und Klangereignis dynamisch verläuft. Eine starre Beziehung würde bedeuten, dass jeder Kontakt ein je gleichbleibendes Klangereeignis auslöst. Die dynamische Beziehung besteht darin, dass es zwar eine je zugeordnete Klangfigur gibt, die aber ständig neu variiert wird. (Randomisierung)
Das musikalische Konzept für wortKlang1 und die entsprechende Programmierung (in puredata) wurde von Tobias Hagedorn aus Köln beigesteuert (experimentelle Aktivitäten im Bereich Neue Musik).